WEEK 15
12.12.24
12
@
6
Levi's Stadium
Santa Clara,Californien

Punt Fest in Santa Clara

Vier Tage nach dem Spiel mit den bisher meisten Punkten in dieser NFL-Saison sahen wir ein komplett gegenteiliges Game. In weiten Strecken wurde der Ball nur von den beiden Puntern bewegt, was zum ersten Duell dieser Saison komplett ohne Touchdown geführt hat. Am Ende gingen die Rams mit 12:6 siegreich vom Platz und schlugen die 49ers damit zum zweiten Mal in dieser Saison.

Der Spielverlauf

Die erste Halbzeit war von starkem Regen und Wind geprägt, schwierige Bedingungen für beide Teams, die zu je einem 3&Out führten. Nach einem 33 Yard Pass auf George Kittle gelang es Jake Moody die erste Punkte für die 49ers mit einem 53 Yard Field Goal zu erzielen.
Nach diversen erfolglosen Drives, in denen lediglich zwei beinahe Interceptions von Stafford und ein Sack von Kobie Turner zu erwähnen wären, bekamen die Rams erneut den Ball und man hatte das erste Mal das Gefühl, dass es vorwärts geht. Erst erlief Williams einen First Down, dann Stafford, gefolgt von einem Screen Pass auf Nacua, der den Ball 8 Yards nach vorne trug. Nach dem erneuten First Down durch Williams wurde die Rams Offense allerdings gestoppt und Ethan Evans musste erneut punten.

Ein weiterer Sack von Kobie Turner brachte San Franciscos Drive ein schnelles Ende. Der Punt wurde von Xavier Smith für 10 Yards bis an die eigene 45 Yard Line gebracht und eine Strafe gegen die 49ers ließ die Rams an der Mittellinie starten. Diverse Läufe über Kyren Williams und ein kurzer Pass brachten die Rams in Field Goal Range und Joshua Karty glich aus 48 Yards aus. Mit einem Zwischenstand von 3:3 ging es kurz darauf in die Halbzeitpause.

Inzwischen hatte der Regen nachgelassen, mit ihrer ersten Possession in der zweiten Hälfte konnten die Rams jedoch auch weiterhin keinen Erfolg erzielen. Etwas besser lief es nun bei den 49ers, langsam aber stetig bewegte man sich das Feld runter und Moody konnte schließlich aus 47 Yards die erneute Führung erzielen.
Nun erwachte die Rams Offense langsam zum Leben und man legte in einem fast 10 minütigen Drive 65 Yards zurück. Zwischendurch zeigte Head Coach Sean McVay, dass er seine Aggressivität aus dem letzten Spiel beibehält und ließ einen 4th&1 erfolgreich ausspielen. Karty schloß den Ballbesitz mit einem 23 Yard Field Goal ab. Ausgleich zum 6:6.

Mittlerweile befanden wir uns schon im vierten Quarter und die Rams Defense hielt weiterhin. Beim ersten Play des folgenden Drives wurde Puka Nacua auf eine tiefe Seam-Route geschickt, 1 on 1 gegen 49ers CB Charvarius Ward. Mit deutlichem Vorsprung fing Nacua die 51 Yard Bombe von Stafford, wurde jedoch sofort zu Boden gebracht. An der 8 Yard Line war schließlich Feierabend, erneut musste ein Field Goal ausreichen. 9:6 Führung für die Rams.

Nun schien es auch für die Niners besser zu laufen, sie marschierten das Feld hinunter. Bei einem Pass von der Rams 33 Yard Line in die Endzone überwarf Purdy seinen Receiver Jauan Jennings jedoch deutlich und CB Darius Williams konnte den Ball im Stile eines Receivers für die Rams abfangen. Keine Punkte für die Niners!

Noch 5:14 Minuten auf der Uhr und drei Punkte Führung. Wie in fast jedem Spiel machten die Rams es mal wieder spannend. Karty kickte kurz vor Ablauf der Uhr ein 29 Yard Field Goal, 12-6 in Führung.
Der darauffolgende Kickoff ging bis in die Endzone, Deebo Samuel trug ihn aber bis an die eigene 35 Yard Linie zurück und wegen einer 15 Yard Strafe (Horse Collar Tackle) hatte San Francisco an der 50 Yard Linie mit 11 Sekunden Zeit die theoretische Möglichkeit, das Spiel zu entscheiden. Ein Tiefer Pass auf Pearsall fiel allerdings incomplete und LB Christian Rozeboom beendete das Spiel schließlich mit einem Sack an Brock Purdy.

Was lief gut

Die Defense wurde diese Saison immer wieder kritisiert und doch hat sie erneut fast im Alleingang ein Spiel für die Rams gewonnen. Man konnte die 49ers bei 191 Yards total Offense halten, nur in einem Spiel hat San Francisco weniger Raumgewinn erzielt, seit Kyle Shanahan der Head Coach ist. Das Wetter hat zwar auch eine große Rolle gespielt, doch Brock Purdy konnte nur 14 seiner 31 Pässe anbringen, insgesamt für 128 Yards. Die Pass Coverage ließ kaum zu wünschen übrig. Über den Boden kamen nur 63 Yards dazu. Abgerundet wurde die defensive Performance durch 3 Sacks und eine Interception. Es zeichnet sich langsam das Bild einer Unit, die zwar nicht immer ihren Erwartungen gerecht wird, die jedoch zur Stelle ist, wenn sie wirklich gebraucht wird.
Joshua Karty ist an dieser Stelle ebenfalls zu erwähnen, denn auch er musste sich zuletzt viel Kritik gefallen lassen. In diesem Spiel hat er 4/4 FGs verwandelt.
Man mag jetzt bei dem Score denken, dass es Offensiv nicht viel gutes zu erzählen gibt, doch die O-Line hat ein klasse Spiel gezeigt. Obwohl Nick Bosa gespielt hat wurde kein Sack zugelassen und nur ein Tackle for Loss.
Kyren Williams hat zwar kein spektakuläres Spiel gehabt, doch konnte insgesamt 108 Rushing Yards bei 29 Carries für sich verzeichnen und war damit offensiv der wichtigste Skill-Position Spieler.

Was lief nicht gut

Das Passspiel war nicht effektiv. Abgesehen von dem 51 Yard Pass auf Puka Nacua erzielte man über die Luft nur 110 Yards, Cooper Kupp konnte bei drei Targets keinen einzigen Ball fangen. Das Wetter hat zwar auch seinen Teil beigetragen, das geht trotzdem besser. Zeitweise wirkte auch McVays Playcalling einfallslos und man konnte aus den drei Red-Zone Trips mal wieder keine Touchdowns erzielen. Ein Narrativ, das wir noch vom Beginn dieser Saison kennen.

Man of the Match

Darious Williams ist für mich der Man oft he Match. Seine Interception kam genau zum richtigen Zeitpunkt und auch sonst lieferte er ein Top Spiel ab.

Play of the Game

Der “Man of the Match” hatte auch das Play of the Game. Hier nochmal die Interception von Darious Williams zum immer wieder anschauen:

Fazit

Was gibt es schöneres für einen Rams Fan als einen Sieg gegen die 49ers? Es war wahrlich kein schöner Sieg doch er steigert unsere Playoff Chancen, die Wahrscheinlichkeit liegt inzwischen bei ca. 50%. Nach nur einem Sieg aus den ersten vier Spielen konnten die Rams 7 von 9 Spielen gewinnen und niemand fragt hinterher nach, wie die Spiele gewonnen wurden. Die Defense liefert, wenn die Offense es nicht tut und umgekehrt, was würde wohl passieren, wenn das ganze Team abliefert? Ich möchte uns nicht zum Super Bowl Contender erheben, doch wir nehmen Fahrt auf um in den Playoffs mitzuspielen. Das Restprogramm besteht aus den Jets, Cardinals und Seahawks, alles zwar ernstzunehmende doch schlagbare Gegner.